Die im Ural liegende russische Stadt Perm wandelt sich derzeit von einer Industrie- zur Kulturstadt. Die Städteplaner und einheimischen Politiker investieren große Summen in das kulturelle Leben der Stadt. Projekte für neue Theater und Kunstgalerien entstehen an vielen Ecken und prägen somit das neue Stadtbild. Das Programm für das neue Theater Perm an der Uliza Lenina einer Hauptstraße im Zentrum Perms forderte einen großen Theatersaal mit mindestens 1200 Sitzplätzen, einen Konzertsaal mit 150 Sitzplätzen, ein Auditorium mit 170 Plätzen, sowie umfangreiche Künstlerbereiche, Bühnentechnikflächen, Tiefgarage und ein multifunktionales Foyer. Hinzu kommt die Integration historischer Gebäude in einen Museumspark. Das Entwurfskonzept sieht die beiden Hauptbaukörper als glänzende Flusssteine, die auf einer wellenförmigen Basis – dem „Strand“ gelagert sind. Der Fluss Kama fließt durch die Stadt Perm und spielt eine zentrale Rolle in der Stadtgeschichte.
Durch die Übernahme dieses Bildes wird die Verbindung des Theaters zur Historie verdeutlicht.
Perm, Russland
18.000 m²
2015
Das Grundstück liegt an der Ul. Lenina die wie die meisten Hauptstraßen der Stadt in parallel zum Fluss verläuft, jedoch direkt am Grundstück in einem Winkel abknickt. Diese Richtungsänderung nehmen die beiden Baukörper auf und bilden eine neue gemeinsame Einheit zusammen mit dem Museum und anderen in diesem Bereich im Park liegenden Gebäuden. Der große metallene Theaterkörper schiebt sich in die Sichtachse der Straße und markiert so den neuen Kulturort. Der kleinere Konzerthausfels liegt parallel zu Fluss und Strasse, so dass sich zwischen beiden der vielfältig mit Wasserflächen gestaltete Eingangsplatz bildet. Das wellenförmige Podest leitet den Besucher in die verschiedenen verbundenen Foyerbereiche unterhalb der „Fluss-Steine“. Diese Basis verbindet alle Nutzungen miteinander.
Von hier aus gelangen die Besucher zu den drei Sälen und über Treppenanlagen in die oberen Geschosse mit den Emporen. Hier befindet sich auch ein zweites Pausenfoyer mit Ausblick auf die Stadt mittels eines grossen, urbanen Balkons als Einschnitt in den Fluss-Stein.
Bildnachweis: Christian Schreinert, PSP Architekten Ingenieure, Hamburg